Ralf Günther, Geschäftsführer der Liofit GmbH gibt Einblicke in das Unternehmen, richtet den Blick auf Strategien für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft und zeigt, wie die Zusammenarbeit im Innovationscluster Circular Saxony die Liofit GmbH bereichert.
Das Unternehmen
Als Marktführer für E-Bike Akku Reparaturen hat sich das Kamenzer Unternehmen mit innovativen und softwarebasierten Prüf-, Reparatur- und Testverfahren deutschlandweit einen Namen gemacht. Über 100.000 Akkus hat Liofit bereits erfolgreich repariert - von Zellentausch bis Elektronikreparaturen bietet das Unternehmen eine Vielzahl an Lösungen für etwa 1000 verschiedene Akku Modelle am Markt. Ziel seit jeher: Nachhaltig reparieren und länger fahren. Akkus bekommen bei Liofit ein zweites Leben - die Reparaturen verhindern unnötigen Müll und schonen sowohl Ressourcen als auch das Budget gegenüber einem Neukauf.
Wie integrieren Sie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in Ihre Unternehmensstrategie?
Nachhaltigkeit ist unsere DNA: Wir reparieren Fahrrad-Akkus, die sonst recycelt worden wären. Wir geben ihnen eine längere Lebensdauer und vermeiden unnötigen Abfall, da intakte Teile weitergenutzt werden. Wir gestalten die Zukunft mit: Indem wir aktiv an der regulatorischen Gestaltung der Akkureparatur durch den Gesetzgeber beteiligt sind (Sicherheit, Gewährleistung, Rücknahme), gestalten wir die Zukunft mit unserem Know-How nachhaltig. Wir gehen einen Schritt weiter: Wir nehmen uns unkonventionell wertvollen Abfall an. Wir bereiten auch Batterien wieder auf, die bereits dem Abfall zugeordnet wurden (Ende der Abfalleigenschaft).
Was hat Ihr Unternehmen dazu motiviert, dem Innovationscluster Circular Saxony beizutreten?
Wir sind von Beginn an an Austausch auch über unseren "Tellerrand" hinaus interessiert und daher Mitglied der ersten Stunde. Eine gelebte Kreislaufwirtschaft ist bei uns Strategie.
Wie hat die Zusammenarbeit im Innovationscluster Circular Saxony Ihr Unternehmen bisher beeinflusst oder unterstützt?
Das Netzwerk war bereits in der Vergangenheit und ist auch in Zukunft enorm wichtig für uns: Wir entwickeln die daraus generierten Ideen weiter und setzen sie in Pilotprojekten um. Unsere F&E-Abteilung ist auch auf Grund dieser Zusammenarbeit entstanden. Die daraus resultierenden Ergebnisse führen wiederum zu Kooperationen mit größeren Recyclern. So sehen wir jetzt bereits Möglichkeiten für ein sukzessives Ausrollen innerhalb Europas.
Beispiele für erfolgreiche Kooperationen oder Partnerschaften innerhalb des Clusters, die zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen oder zur Optimierung von Kreisläufen beigetragen haben.
Aus den Diskussionen innerhalb des Clusters entstand die Idee eines Netzwerkprojektes. Es entstand das Projekt "RUBIN RegioRec", welches beim Bund eingereicht und erfolgreich verteidigt wurde. Von den Fördermitteln und dem Zusammenschluss profitieren 13 beteiligte Unternehmen und 4 beteiligte Forschungsinstitute.
Statement über Circular Saxony
Der Wissensaustausch ist immanent wichtig für die Region und für Deutschland. Der Austausch auf Augenhöhe und unter Gleichgesinnten - also Unternehmen mit gleicher Vision und hohem Engagement gibt immer wieder neue Inspiration.